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Mittelalterliche Lebenswelten ressourcenorientiert erschließen: Allgemeine Überlegungen und konkrete Fallbeispiele

Workshop mit Karl Steinmetz im Rahmen des vom Land Steiermark geförderten Projekts „Etablierung eines Mittelalterlabors an der Universität Graz: Digitale, fachwissenschaftliche und wissenschaftskommunikatorische Aufbereitung der Handschrift Graz, UB, Ms. 1609“

07.07.2017, 10:00-16:00, Offenes Labor der 7. fakultät
Kosten: €55.- pro Person (Ermäßigung für Vereinsmitglieder)

Abstract:
Das Mittelalter ist in mannigfachen Zeugnissen auf uns gekommen: Texte, Bilder, Bauwerke, Artefakte etc. Im Rahmen sorgfältiger historischer Forschung lassen sich, auf der Grundlage dieser Quellen, Segmente dessen, wie es damals gewesen ist, erstaunlich gut rekonstruieren. Im Rahmen eines heutigen Benefit-Denkens wird freilich immer wieder die Frage gestellt, was die Mittelalterforschung, über den Wissensgewinn hinaus, bringen könnte. Wenn wir uns diesen Ball zuspielen lassen, dann dürfen wir sagen: Ressourcen!
Der Workshop zeigt die massiven Schwierigkeiten und Fallen (Vorurteile, Projektionen, hermeneutische Verzerrungen, krasse Fehlinterpretationen, Verkitschungen etc.), vor allem aber die spannenden Chancen und Möglichkeiten einer ressourcenorientierten Lesart mittelalterlicher Lebenswelten anhand konkreter Fallbeispiele aus den Bereichen der mittelalterlichen Medizin, Gesundheitspflege, Lebenskunst und Spiritualität. Dabei wird jeweils die Quelle erschlossen, die Rezeptionsgeschichte analysiert, der phänomenologische Horizont geöffnet, kulturgeschichtliche Vergleiche angestellt und schließlich Adaptionsmöglichkeiten spielerisch in kleinen performances ausgelotet.

 


PD Lic. Dr. habil. Karl Steinmetz hat Theologie, Philosophie, Mittelalterliche Geschichte, Medizingeschichte und Erwachsenenbildung studiert und als DFG-Stipendiat promoviert. Er war Gastdozent in Neuseeland, Stipendiat des ‚Instituts für Europäische Geschichte’ in Mainz, Dozent an der ‚Hochschule für Philosophie’ der Jesuiten in München, Assistent am ‚Martin-Grabmann-Institut’ der LMU München und Assistent am ‚Institut für Spiritualität’ der Universität Wien. Seit Abschluss seiner Habilitation hat Karl Steinmetz die ‚Venia legendi’ für Spiritualitätsforschung. Seit 2010 spezialisiert er sich auf die Erforschung der Traditionellen Europäischen Medizin (TEM); er ist Gründer und Leiter des Instituts für Traditionelle Europäische Medizin in Wien.